Peer Steinbrück, Deutschlands oberster Taschenrechner hat es mal wieder geschafft, in die NZZ am Sonntag nämlich, im Wirtschaftsteil unter den kleinen Meldungen steht mal wieder eine seiner Aussagen welche mich daran zweifeln lässt ob dieser Mann die Zusammenhänge nicht (er)kennt oder sie einfach nicht sehen will.
Er kritisiert die Steuerflüchtlinge wie Michael Schumacher – hui das ist aber schnell Herr Steinbrück das sie gemerkt haben das Herr Schumacher auch als Renter keine Steuern in Deutschland zahlt – diese hätten die Verpflichtung Deutschland etwas zurück zu geben schließlich seien es die Strukturen und das Umfeld in Deutschland gewesen die sie erst so gross und erfolgreich gemacht hätten. Weiterhin spricht er sich für eine Gehaltsobergrenze für Fußballstars aus wegen dem Neid und so...
Über den zweiten Teil seiner Aussage schreib ich nix mehr die ist satirisch genug und unterstreicht einfach warum dieser Mann Minister sein muss..
Als bekennender Steuerflüchtling nehme ich aber gerne zum ersten Teil Stellung:
Lieber Herr Steinbrück, es ist richtig das die Strukturen in Deutschland, in meinem Fall die Universitäten und Hochschulen die Reisefreiheit u.a. , mich erst in die Lage versetzt haben das zu sein was ich heute bin. So weit so gut. Auf der Anderen Seite sind es die Strukturen und das Umfeld in Deutschland welche mich zum Steuerflüchtling gemacht haben: Die Steuern und Abgaben welche größtenteils in marode, nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten, bankrotte Systeme fließen. Politiker wie Sie welchen es an Mut, Visionen und Rückrat fehlt ihren Beitrag zur Solidargemeinschaft zu leisten, nämlich diese grundlegend zu renovieren.
Die Sandwichgeneration zu welcher ich gehöre kann nur Auswandern und tut der Solidargemeinschaft langfristig vielleicht sogar einen Gefallen, in dem sie eben dieser später nicht auf der Tasche liegt weil sie keinen Chance hatten für ihre eigene soziale und gesundheitliche Zukunft / Sicherheit zu sorgen.
Leistungsträger in Deutschland zu sein ist keine Perspektive. Von niemanden kann verlangt werden das seine Solidarität bis zur, zumindest finanziellen, Selbstaufgabe geht. Es ist Ihre Politik und die Ihrer Kollegen welche den Menschen in Deutschland Angst um Ihre Zukunft machen und welche auch die sog. Neid-Debatte auslöst. Alles gleich machen zu wollen - oder sagen wir besser zur Gleichheit zu zwingen - bedeutet fast immer auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zurück zu fallen, dieser ist aber in einem globalen Wirtschaftsraum weniger als Mittelmass und damit gleichbedeutend mit dem Schlusslicht (die Rote Laterne haben sie ja vielleicht noch vom Hans Eichel im Büro vor gefunden). Alle gemeinsam „Arm“ (ich schreibe Arm in „“ (!)) und unzufrieden zu sein nur weil dies den Weg des geringsten Widerstands für die (Innen-) Politik bedeutet ist als politisches Programm ebenso visionär und sachkompetent wie Ihre Aussagen im o.g. Artikel.
Sunday, February 3, 2008
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